Pressemitteilung der FDP zum Campus Tönisvorst

Die FDP Tönisvorst nahm den Ablauf des Jahres 2021 zum Anlass, die jüngere Vergangenheit Revue passieren zu lassen und nach einer Positionierung für das kommende Jahr zu suchen.

2021 war das erste volle Jahr, in dem der neu gewählte Rat arbeiten konnte. Erfreut hat uns, dass viele Projekte angepackt wurden und dass das Bemühen zu spüren ist, nicht unnötig Zeit zu verlieren. Andererseits empfinden wir es als bedauerlichen Rückschritt, dass die neue Mehrheit im Rat und in den Ausschüssen dabei die Suche nach dem Konsens aus den Augen verliert und sich stattdessen gerne – und wesentlich häufiger als frühere Ratsmehrheiten – mit knappen Mehrheiten zufriedengibt. Hier sehen wir die Gefahr, dass die Polarisierung noch zunimmt und dass der parteipolitische Streit gegenüber einem vernünftigen Miteinander die Oberhand gewinnt.

Das große Projekt „Campus Tönisvorst“ wird diesbezüglich ein wichtiger Gradmesser sein.

Die FDP war wie viele andere in unserer Stadt von dem vorgestellten „Großen Wurf“ überrascht. Wir haen uns auch über die Idee gefreut, denn auf Investitionen in die Bildung liegt ja immer das besondere Augenmerk unserer Partei. Unser Ziel ist also die Prüfung der Projektidee gegen alle möglichen Rahmenbedingungen und somit die Aufklärung als Voraussetzung für eine Entscheidung.

Wir haben den Gremien und Sitzungen der Stadt viele Fragen gestellt, immer sachlich und projektbezogen. Dadurch gelang es uns, die Diskussion zum Projekt in der Stadt deutlich mitzubestimmen.

Die Verwaltung der Stadt Tönisvorst haben wir bei der Beantwortung unserer Fragen ganz neu kennengelernt. Alle Fragen wurden ernst genommen und in akzeptabler Zeit umfassend und konstruktiv beantwortet. Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bei Bürgermeister Leuchtenberg, Kämmerin Waßen und der gesamten Verwaltungsspitze bedanken. Jedenfalls uns haben die Antworten so weit gebracht, dass wir uns positionieren können.

Wir sagen heute – wir sind FÜR das Projekt.

Unsere Unterstützung setzt voraus, dass das Projekt innerhalb folgender Leitplanken weiterverfolgt und geplant wird:

  1. Es mögen vorurteilsfrei mehrere Alternativen geprüft und gerechnet werden. Neben der ursprünglichen Variante mit Rathaus, Michael-Ende-Gymnasium (MEG) und Rupert-Neudeck-Gesamtschule (RNG) auf dem Campus sollte die Idee Bestandteil der Überlegungen sein, das MEG am Corneliusfeld zu belassen. Der beschränkte Raum am Campus würde dann für das Rathaus und die RNG genutzt. Auch die Alternative, die von Bürgern erarbeitet wurde und den Namen „Camp Corn“ trägt, sollte ernsthaft geprüft werden. Für und gegen jede dieser Alternative spricht viel, und die Abwägung der Politik sollte auf Fakten und Konzepten beruhen.
  2. Die pädagogischen Konzepte und sonstigen Bedürfnisse beider Schulen haben oberste Priorität. Dabei soll auch die mittelfristige Planung mit möglicherweise noch steigendem Raumbedarf in der Zukunft Berücksichtigung finden. Zwei Turnhallen (wie heute „Kirchenfeld“ und „Corneliusfeld“) müssen am Ende in jedem Fall Bestandteil der Lösung sein.
  3. Die finanzielle Investitionsrechnung muss aufgehen, ohne Tricks und ohne zu viel Gottvertrauen.

Der Bürgerbeteiligung und den weiteren Beratungen in den verschiedenen Gremien sehen wir interessiert entgegen. Die FDP wird sich auch weiterhin intensiv, optimistisch und vorurteilsfrei an der Entscheidungsfindung beteiligen.